Weißraum // WhiteSpot

White Vision //

Wir brauchen wünschenswerte Zukunftsbilder, die uns Hoffnung und Mut machen. Zukunftsvisionen sind ein inneres Leitbild und Anker zugleich. Sie halten eine Gesellschaft zusammen und eröffnen Wege für ein besseres Morgen. Sie sind ein Möglichkeitsraum, der die Phantasie anregt und gleichermaßen zum Anpacken verleitet.

Unsere konkrete Vision ist klar: Wir wollen mehr Muße in den Alltag integrieren. Muße im Sinne des reizunabhängigen Seins ohne Stress und Ablenkung, frei von den Zwängen der Zeit. So können wir innere Freiheit erlangen und uns selbst besser wahrnehmen. Und das brauchen wir in turbulenten Zeiten mehr denn je. Wir sollten uns mit der Muße wieder mehr auseinander setzen! Wir müssen sie aus ihrem verstaubten Image befreien.

Die Projekte „Weißraum“ und „Whitespot“ sind Ansätze, der Muße mehr Raum zu schaffen. Auch Kreativität braucht Muße, um sich voll und ganz entfalten zu können; das vergessen wir allzu oft. Wie können wir auf ihre Relevanz im Zusammenhang mit Kreativität aufmerksam machen? Eine Reflexion des heutigen Umgangs mit der Muße wirft die Frage auf, wie wir in Zukunft mit ihr umgehen möchten.

Der Weißraum ist ein digitaler Raum der zum Verweilen, Informieren und auf die Muße Einstimmen einlädt. Dort wird unter anderem der Geistesblitz-Generator vorgestellt – ein fiktives Produkt, das ein Szenario des zukünftigen Umgangs mit Muße und Kreativität skizziert. Er ist einer von mehreren Impulsen, die einen Diskurs öffnen und zum Nachdenken und Hinterfragen anregen.

Die Bewegung WhiteSpot wagt den Schritt vom privaten Weißraum in die Öffentlichkeit. Sie möchte die Muße in Wartezeiten im öffentlichen Raum in den Alltag der Menschen integrieren.

Der Geistesblitz-Generator

Mit dem Geistesblitz-Generator bekommen wir schnell zündende Ideen, wenn wir sie dringend brauchen. Er schottet uns für kurze Zeit von einer Welt ab, in der wir permanent Reizen ausgesetzt sind. Wenn um uns herum nichts passiert, passiert in unserem Gehirn nämlich so einiges. Ein Netzwerk aus verschiedenen Gehirnarealen – das sogenannte Default-Mode-Netzwerk – wird in Ruhezuständen aktiv und hilft uns Altes und Neues zu verknüpfen. So entstehen Geistesblitze, neue Ideen und kreative Einfälle. Genau dieses Netzwerk stimuliert und aktiviert der Geistesblitz-Generator ganz gezielt. Durch Mikro-Magnetspulen erzeugt er Magnetfelder, die von außen auf bestimmte Regionen unseres Gehirns einwirken. Setzten wir uns den Geistesblitz-Generator auf, erleben wir einen Moment der Muße. Das macht ein bewusstes und effizientes Steuern der Kreativität möglich. Damit sind kreative Ideen immer verfügbar.

Ein Diskurs-Öffner

Dieses fiktive Produkt greift den aktuellen Zeitgeist des übermäßigen Effizienz- und Wachstumsstrebens auf und treibt ihn ironisch und gesellschaftskritisch auf die Spitze. Er ist Sinnbild für eine Realität, in der Zeitverdichtung und Optimierung selbst vor der Muße keinen Halt mehr machen.

Diese Kritik wirft die Frage auf, wie wir mit der Muße und Kreativität in Zukunft umgehen wollen. Wieviel Zeit können wir uns für Kreativität nehmen? Was brauchen kreative Menschen in Zukunft wirklich, um sich zielführend mit komplexen Themen befassen zu können? Mit diesen gedanklichen Anstößen stellt der Geistesblitz-Generator in erster Linie einen Diskussionsbeitrag dar, der zum Reflektieren und Spekulieren einlädt.

Zeitlose Zeit

Muße. Eine abgegrenzte Periode. Frei von den Zwängen der Zeit. Ein Verweilen. Ohne Ziel und ohne Druck. Eine kontemplative Begegnung. Mit sich selbst.

Es ist eine Verfassung der Befreiung und Entschleunigung, der Kontemplation und Schwerelosigkeit. Außer der Freiheit des Nichts braucht die Muße nicht viel. Und dennoch scheint sie ungreifbar, weil sie nicht erzwungen werden kann. Denn wie sollte etwas zwanghaft herbeigeführt werden, das doch von Zwanglosigkeit lebt?

Durch mehr Muße erlangen wir innere Freiheit – wir nehmen uns selbst besser wahr. Das ist die Voraussetzung für eine bewusste Haltung und Position. Wer sind wir? Wie wollen wir leben? Was ist uns wichtig? Die Beantwortung dieser Fragen wiederum ebnet den Weg zur Handlungsfreiheit und Selbstwirksamkeit. So kann ein motiviertes Einbringen an der Gestaltung einer Gesellschaft stattfinden. Die Frage danach, wie wir als Gesellschaft in Zukunft leben möchten, setzt Muße voraus.

Der digitale Weißraum

Er ist groß, weit und offen. Er ist für Menschen, die die Muße neu entdecken und sich zu eigen machen möchten. Diese Webseite ist eine Annäherung an ein mußevolles Innehalten und gibt Anstöße eigene Freiräume bewusst in den Alltag zu integrieren. Es ist eine auf den Punkt gebrachte Sammlung verschiedener Impulse, die mehrere Facetten der Muße ansprechen. Was ist Muße überhaupt? Und woher kommt die paradoxe Umgangsweise mit Ihr? Der Geistesblitz-Generator greift diese Frage auf wird als Diskursöffner vorgestellt. Auch der starke Zusammenhang der Muße mit der Kreativität wird deutlich. Warum ist die Muße so essenziell für kreative Prozesse? Wie können wir der Muße in Zukunft wieder mehr Raum in unserem Alltag ermöglichen?

Können wir durch den Fortschritt der KI vielleicht bald so viele Aufgaben abgeben, dass sich ein neues Fenster für Muße öffnet?

weissraum.org

Der Weißraum besteht aus informativen Texten, poetischen Einschüben und offenen Fragestellungen. Diese werden ergänzt durch inspirierendes und sinnliches Bildmaterial, kleine Zeichnungen und Videosequenzen. Wie ein gutes Buch, so ist auch diese Webseite eine Einladung in die Inhalte einzutauchen und auf sich wirken zu lassen.

White Spot

Wer bin ich? Was will ich? Was mache ich?

Um diese Fragen beantworten zu können brauchen wir Orte und Momente, die frei von ständigen Ablenkungen sind. Orte, an denen wir uns entweder konzentrieren oder einfach vor uns hinträumen können. Zeiten, in denen wir in uns gehen, reflektieren und unsere Wünsche wahrnehmen. Wir brauchen Muße. Wir müssen uns mit uns selbst beschäftigen, unsere eigenen Verhaltensweisen analysieren und unsere Möglichkeiten erkennen, um unsere Zukunft aktiv gestalten zu können.

Selbstwahrnehmung ist der Grundbaustein für Selbstwirksamkeit und Selbstwirksamkeit ist wichtig für Partizipation und eine aktive Demokratie. Die Suche nach möglichen Zeitfenstern und Räumen für mehr Muße im Alltag der Menschen hat uns in den öffentlichen Raum geführt, konkreter an Orte des Wartens.

„Der Geist beschäftigt sich, wenn er nicht unter dem Druck von Aufgaben steht, mit sich selbst. Wir denken über uns nach, über unsere Beziehungen zu anderen Menschen, wir erinnern uns an Gewesenes und träumen uns etwas über die Zukunft zusammen.“

Der öffentliche Raum ist grundlegend für die Qualität des Lebens und des Zusammenlebens und somit essenziell für die Demokratie. Er spiegelt die Gesellschaft und den Zeitgeist, im öffentlichen Raum kommen alle gesellschaftlichen Segmente zusammen. Durch die steigenden Quadratmeterpreise in den Städten und die Ökonomisierung des öffentlichen Raumes gibt es immer weniger Orte, die frei von Reizen und Ablenkungen sind und zum Verweilen einladen.

Ein Beispiel: Vom Eintritt in die U-Bahn-Station Rotkreuzplatz bis zum Eintritt in die U-Bahn konkurrieren über 60 Werbebotschaften um meine Aufmerksamkeit und in der U-Bahn geht es so weiter.

Wer entscheidet, was wir sehen und womit wir uns beschäftigen? Überall lauern Informationen und Ablenkungen, die um unsere Aufmerksamkeit kämpfen, sodass wir extrem oft umschalten müssen und aus unseren Gedanken gerissen werden. Unendlich viele Möglichkeiten ringen um unsere Zeit. Innehalten und Kontemplation sind kaum mit der Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft zu vereinbaren.

Was ist in einer Gesellschaft in der „Zeit Geld ist“ und Freizeitstress sowie Leistungsdruck immer mehr Menschen krank machen, genauso ungern gesehen wie die Muße? Das Warten. Warten ist eine alltägliche Erfahrung. Warten bedeutet Unterbrechungen im Zeitfluss. Daraus entsteht Ungeduld und Stress, was noch verschärft wird durch unser strenges Zeit-Nutzungsprinzip. Erholung und Pausen im Alltag sind kaum noch vorgesehen. Warten ist unproduktiv, folglich ist Warten verlorene Zeit. Daher belegen wir Wartezeiten mit alternativen Aktivitäten wobei uns Smartphones und andere Gadgets helfen.

Was wäre, wenn wir unsere Perspektive ändern und das Warten als eine Zeit verstehen, die man nicht totschlagen muss und sie als zusätzliche, geschenkte Zeit, die nicht in die Verwertungslogik eingetaktet ist zelebrieren. Warten als Date mit sich selbst. Warten als Oase der Muße.

WhiteSpot

eine Bewegung für die Begegnung

mit der Abwesenheit

WhiteSpot ist eine Bewegung für die Begegnung mit der Abwesenheit, mit der Vision, die Ablenkung an öffentlichen Orten des Wartens durch Weißraum zu ersetzen, um den Fokus auf sich selbst zu lenken.

Es sollen Möglichkeitsräume geschaffen werden, sich die Wartezeit zu eigen zu machen und den gefühlten Akt der Fremdbestimmung in Selbstbestimmung umzuwandeln.

Selbstwirksamkeit und Willenskraft sollen gestärkt werden sowie ein Bewusstsein dafür, dass eine Reduktion der Reize zu einem verbesserten Selbstbewusstsein führen kann.

Das Ziel des WhiteSpots ist es mithilfe der Techniken aus dem „Transformativen Prozess“ eine Alternative zu gewohnten Handlungsmustern aufzuzeigen und so langfristige Verhaltensänderungen zu provozieren.

Wenn der gewohnte Reiz kommt sich abzulenken macht der WhiteSpot auf die Alternative aufmerksam und ermöglicht eine andere Reaktion.

Voraussetzung für Veränderungen ist es das innere System zu erkennen und sich dessen bewusst zu werden. Durch kleine Veränderungen, die an alte Muster angedockt werden, können gelernte Reiz-Reaktions-Muster verändert werden, auch „Tiny Habits“ genannt. Wichtig ist, dass diese Veränderungen einfach sind, wiederkehren und durch Symbolen wiedererkennbar sind. So können Gewohnheiten verändert werden und neue Routinen entstehen.

Die WhiteSpot Bewegung braucht ein einfaches, plakatives Visual mit hohem Wiedererkennungswert, das global einsetzbar ist.

Das Visual ist Anker und Erinnerung zugleich und soll helfen die Aufmerksamkeit wieder auf sich selbst zu richten, wenn man unerwünscht abgelenkt wird. Der WhiteSpot lässt an Orten der Ablenkung Weißraum entstehen, gibt einen schützenden Rahmen, hilft als Fokus-Punkt und blendet Unwichtiges aus.

Eine Bewegung braucht eine Richtung und Bewegung. Aufgrund der Pandemie bleiben vielerorts Plakatwände leer. Die ersten WhiteSpots der Stadt! Die WhiteSpot-Bewegung nutzt diese Freiflächen, um auf den Wert der visuellen Ruhe und auf den Wert der Muße aufmerksam zu machen.

Immer mehr Menschen bemerken, wie gut der Weißraum und die Ruhe für eigene Gedanken tut und schließen sich der Bewegung an.

Die Bewegung nimmt immer mehr Fahrt auf. Öffentliche Institutionen und die Politik bemerken den Wert der Muße-Oasen in der Stadt. Auf Wunsch der Bürger*innen wird in immer mehr Städten an WLAN HotSpots eine Alternative geboten. Per Push Nachricht können die Nutzer*innen sich entscheiden, ob sie Hot- oder WhiteSpot möchten.

WhiteSpot statt Hotspot. Willkommen im WhiteSpot. Sie sind für drei Minuten offline. Genießen Sie die Zeit und verbinden Sie sich mit sich selbst.

Viele Städte sehen wie sich die Gesellschaft durch die WhiteSpots zum positiven verändert und schaffen langfristig Oasen der Muße

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